Orchideen richtig pflegen

Orchideen richtig pflegen – Unsere Expertentipps

Orchideen sind wahre Schönheiten unter den Zimmerpflanzen. Sie sind elegant und überraschend pflegeleicht. Man muss nur ihre Bedürfnisse kennen. In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du wissen musst, um deine Orchidee gesund zu halten, ihre Bereitschaft zum Blühen zu fördern und häufige Pflegefehler zu vermeiden.

Mini-Steckbrief:

Name: Orchidee
Lateinischer Name: Phalaenopsis
Herkunft: Südostasien
Wuchsform: Aufsitzerpflanze (Epiphyt)
Blütezeit: Je nach Art ganzjährig
Blütenfarben: Weiß, Rosa, Lila, Gelb 
Besonderheit: Langzeitblüher
Bedeutung: Schönheit, Eleganz und Liebe

Der richtige Standort für deine Orchidee

Orchideen gehören zu den sogenannten Aufsitzerpflanzen (Epiphyten). In ihrer tropischen Heimat wachsen sie nicht im Boden, sondern auf Bäumen. Mit ihren Wurzeln klammern sie sich an Ästen oder Rinden fest und saugen Feuchtigkeit und Nährstoffe aus der Luft und dem Regen auf. Sie leben im Schatten des Blätterdachs und bekommen somit viel Helligkeit, aber kaum direkte Sonne. Diese natürlichen Bedingungen kannst du zu Hause nachahmen, indem du den richtigen Standort wählst

Wie viel Licht braucht eine Orchidee?

Ideal ist ein heller Platz ohne direkte Mittagssonne. Die Pflanze verträgt sowohl Morgensonne als auch Abendsonne gut. Ein Fenster nach Osten oder Westen ist perfekt. Wenn das Fenster nach Süden zeigt, solltest du das Licht mit einem Vorhang oder einer Jalousie leicht abmildern, damit die Blätter keinen Sonnenbrand bekommen.

Welche Temperatur ist optimal?

Orchideen fühlen sich bei Temperaturen zwischen 18 und 25 °C am wohlsten. In der Nacht darf es ruhig etwas kühler werden, denn ein Temperaturunterschied von etwa 5 °C zwischen Tag und Nacht fördert die Blütenbildung. Wichtig: Vermeide Zugluft und kalte Fensterbänke im Winter.

Wilde Orchidee im Jungle ThailandsWilde Orchidee im Jungle Thailands

Gießen & Tauchen: Wie und wann gießt man Orchideen richtig?

Orchideen sind wahre Überlebenskünstler. In ihrer natürlichen Umgebung wachsen sie auf Bäumen und nehmen über ihre Wurzeln Regenwasser und Luftfeuchtigkeit auf. Genau deshalb reagieren sie empfindlich auf Staunässe und bevorzugen es, wenn die Wurzeln zwischen den Wassergaben gut abtrocknen können. 

Wie oft muss man eine Orchidee gießen?

Als Faustregel gilt: Lieber zu selten als zu oft! Meist reicht es, die Orchidee alle sieben bis zehn Tage zu wässern. Wenn sich das Substrat trocken anfühlt und die Wurzeln silbrig statt grün sind, ist es Zeit fürs nächste Gießen. Im Winter, wenn das Wachstum ruht, genügt oft auch ein größerer Abstand.

Wie funktioniert das Tauchen?

Der gesamte Topf wird für ca. 10–15 Minuten in lauwarmes Wasser gestellt, damit sich das Substrat vollsaugen kann. Das kommt der natürlichen Aufnahme von Regenwasser am nächsten. Anschließend den Topf gut abtropfen lassen, denn stehendes Wasser im Übertopf ist tabu.

Welches Wasser eignet sich für Orchideen?

Verwende möglichst kalkarmes, zimmerwarmes Wasser. Ideal ist weiches Leitungswasser, Regenwasser oder gefiltertes Wasser. Kaltes Wasser kann die Wurzeln schädigen und kalkhaltiges Wasser hinterlässt unschöne Ablagerungen auf den Wurzeln und Blättern.

Erde & Topf: Das richtige Zuhause für deine Orchidee

Orchideen wachsen in der Natur nicht in Erde, sondern klammern sich mit ihren Luftwurzeln an Baumrinde, Moose oder andere raue Oberflächen. Ihre Wurzeln hängen größtenteils frei in der Luft und sind darauf spezialisiert, Feuchtigkeit und Nährstoffe aus Regen und Luft zu filtern, nicht aus dichtem Boden.

Welche Erde ist also geeignet für Orchideen?

Normale Blumenerde ist für Orchideen völlig ungeeignet, da sie zu dicht, zu feucht und luftundurchlässig ist. Stattdessen benötigen sie ein spezielles Orchideensubstrat, das aus grober Pinienrinde, Kokosfasern, Holzstückchen oder Tonbruch besteht. Dieses Substrat sorgt für eine gute Durchlüftung und gibt nur so viel Feuchtigkeit ab, wie die Pflanze wirklich benötigt.

Welcher Topf ist der richtige?

Ideal sind durchsichtige Plastiktöpfe mit seitlichen Belüftungsschlitzen oder Drainagelöchern. Sie lassen Licht an die Wurzeln, was das Wachstum vieler Orchideenarten fördert, und helfen dir, den Feuchtigkeitszustand des Substrats im Blick zu behalten. Du kannst den Pflanztopf einfach in einen dekorativen Übertopf stellen.  Achte nur darauf, dass sich keine Staunässe bildet.

Orchideen umtopfen: Wann, warum und wie?

Der richtige Zeitpunkt ist direkt nach der Blüte. Dann ist die Pflanze in der Ruhephase und steckt ihre Energie ins Wurzelwachstum. Anzeichen dafür, dass ein Umtopfen nötig ist:

  • das Substrat zerfällt oder riecht muffig,
  • die Wurzeln wachsen deutlich aus dem Topf,
  • die Pflanze steht instabil oder kränkelt trotz guter Pflege.

So geht’s – Orchidee richtig umtopfen

  1. Vorbereiten: Einen durchsichtigen Orchideentopf und frisches Orchideensubstrat bereitlegen. Schere oder Messer sollten sauber und desinfiziert sein.
  2. Alten Topf entfernen: Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf lösen.
  3. Wurzeln kontrollieren: Vertrocknete oder weiche, matschige Wurzeln abschneiden. Gesunde Wurzeln bleiben dran.
  4. Neu einsetzen: Pflanze in den neuen Topf setzen, lockeres Substrat zwischen die Wurzeln füllen. Nichts festdrücken – die Wurzeln brauchen Luft!
  5. Gießen erst später: Die ersten 2–3 Tage nicht gießen, damit Schnittstellen an den Wurzeln verheilen können.

Orchidee schneiden: Wann und wo du zur Schere greifen solltest?

Mit dem richtigen Schnitt kannst du deine Orchidee dazu anregen, erneut zu blühen. Aber Vorsicht: Es kommt auf den richtigen Zeitpunkt und die richtige Stelle an!

Wie und wo schneidet man Orchideen?

Verblühte Blütenstiele solltest du mit einer sauberen Schere oder einem Messer oberhalb eines „Auges“ (Blattknoten) zurückschneiden. An dieser Stelle kann sich eventuell ein neuer Trieb entwickeln.

Wann den Stängel abschneiden?

Wenn der Blütenstiel vollständig eingetrocknet ist, kannst du ihn bis zur Basis abschneiden. Ist er noch grün, warte lieber ab, denn er kann erneut austreiben.

Welche Pflanzenteile nicht schneiden?

Blätter und gesunde Wurzeln sollten nicht beschnitten werden. Beim Umtopfen kannst du hingegen braune, matschige oder vertrocknete Wurzelteile vorsichtig entfernen.

Schneiden einer OrchideeSchneiden einer Orchidee

Düngen: Nährstoffe für kräftiges Wachstum

Wie oft sollte man Orchideen düngen?

Orchideen benötigen eine regelmäßige, aber zurückhaltende Nährstoffversorgung. Während der Wachstumsphase – in der Regel von Frühling bis Spätsommer – reicht es, alle zwei Wochen zu düngen. In der Ruhephase im Herbst und Winter genügt eine Düngung pro Monat, alternativ kannst du auch ganz aussetzen.

Welcher Dünger ist geeignet?

Handelsüblicher Blumendünger ist zu stark konzentriert und kann die empfindlichen Wurzeln schädigen. Am besten eignet sich flüssiger Orchideendünger, den du dem Tauchwasser beimengst. So wird er gleichmäßig verteilt und sanft aufgenommen.

Wichtig: Dünge auf feuchtem Substrat, nicht auf trockenem! Tauche die Orchidee kurz in klares Wasser, lass sie abtropfen und tauche sie dann in dein Wasser-Dünger-Gemisch. 

Blühfreude: So bringst du deine Orchidee wieder zum Blühen

Wann blüht die Orchidee wieder?

Orchideen blühen in der Regel einmal im Jahr, manche sogar mehrmals. Zwischen den Blühphasen legen sie eine Ruhepause ein, die mehrere Wochen bis Monate dauern kann. In dieser Zeit zieht sich die Pflanze zurück, wächst langsamer und sammelt Energie für den nächsten Blütentrieb. Auch wenn sich lange nichts tut, lohnt es sich, geduldig zu sein.

Was tun, wenn die Orchidee verblüht ist?

Während der Ruhephase solltest du deine Orchidee weniger gießen und nicht düngen. Stelle sie weiterhin an einen hellen Platz, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Verwelkte Blütenstiele kannst du bis zum nächsten „Auge“ (Blattknoten) zurückschneiden, denn dort kann sich ein neuer Trieb bilden.

Sobald die Pflanze neue Wurzeln oder Blätter zeigt, kannst du wieder mit dem Düngen beginnen. Ein heller Standort mit einem Temperaturunterschied von etwa 4–6 °C zwischen Tag und Nacht wirkt zusätzlich wie ein natürlicher Blütenimpuls. Mit etwas Geduld wird deine Orchidee bald wieder Knospen ansetzen.

Checkliste: Was fehlt meiner Orchidee?

Warum verliert meine Orchidee Blüten?

Blütenverlust ist häufig eine Reaktion auf Stress. Typische Auslöser sind Standortwechsel, Temperaturschwankungen, Zugluft oder plötzlicher Wassermangel. Auch zu viel Nässe oder Lichtmangel können eine Rolle spielen.

Warum bekommt meine Orchidee gelbe Blätter?

Einzelne gelbe Blätter sind normal, vor allem bei älteren Pflanzen. Wenn jedoch mehrere Blätter gleichzeitig gelb werden, liegt das oft an zu viel Wasser, schlechter Drainage oder Lichtmangel.

Warum werden die Blätter meiner Orchidee schlaff?

Schlaffe Blätter weisen meist auf Wurzelprobleme hin. Die häufigste Ursache ist zu häufiges Gießen oder ungeeignetes, verdichtetes Substrat. In vielen Fällen hilft ein rechtzeitiges Umtopfen.

Was fehlt meiner Orchidee?

Wenn deine Orchidee insgesamt schwächelt, liegt es meist an ungünstigen Bedingungen. Überprüfe, ob sie genügend Licht bekommt, richtig gegossen wird und das Substrat noch locker und durchlässig ist.

Was tun bei Schädlingen an der Orchidee?

Häufige Schädlinge sind Läuse, Schildläuse oder Spinnmilben. Isoliere die befallene Pflanze sofort, spüle sie mit lauwarmem Wasser ab und verwende bei Bedarf ein biologisches Pflanzenschutzmittel.

FAQ: Schnelle Antworten auf häufige Fragen

Wie oft gieße ich meine Orchidee?

In der Regel reicht es, deine Orchidee alle 7 bis 10 Tage zu gießen. Wichtig ist, dass das Substrat vor dem nächsten Gießen gut abtrocknet. In der Ruhephase im Winter kann der Abstand zwischen den Wassergaben länger sein.

Wo stelle ich meine Orchidee am besten hin?

Der ideale Standort für eine Orchidee ist hell, aber nicht sonnig. Ein Ost- oder Westfenster ist gut geeignet. Direkte Mittagssonne sollte vermieden werden, da sie die Blätter verbrennen kann.

Wie schneide ich meine Orchidee richtig?

Verblühte Blütenstiele kannst du oberhalb eines Knotens, dem sogenannten „Auge“, abschneiden. Ist der Stängel vollständig eingetrocknet, darf er bodennah entfernt werden.

Wann sollte ich meine Orchidee düngen?

Während der Wachstumsphase im Frühling und Sommer kannst du deine Orchidee alle zwei Wochen düngen. In der Ruhezeit reicht es, einmal im Monat oder gar nicht zu düngen. Nach dem Umtopfen solltest du vier bis sechs Wochen mit dem Düngen warten.

Welche Erde brauche ich für meine Orchidee?

Orchideen benötigen spezielles, luftiges Substrat, meist auf Basis von Pinienrinde oder Kokosfasern. Normale Blumenerde ist zu dicht und speichert zu viel Feuchtigkeit, was die Wurzeln schädigen kann.

Entdecke jetzt unsere Orchideen-Auswahl

Orchideen sind keine komplizierten Diven – sie brauchen nur ein wenig Aufmerksamkeit und die richtige Pflege. Wenn du auf Standort, Gießverhalten und das Substrat achtest, wirst du mit gesunden Pflanzen und immer wieder neuen Blüten belohnt.

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